Und hier ist Ihr…

Ich steige in den Zug, drücke auf den Knopf, der die Türe zum Großraumabteil öffnet. Sie schiebt sich langsam zur Seite und er steht vor mir und lächelt mich an. Was fast kitschig und wie eine Szene aus „Herzblatt“ anmutet, ist mir vorgestern passiert.

In dem Moment, als dieses Lächeln mich berührte, wusste ich, das ist mein Herr. Diesem Mann möchte ich künftig gehören. Ich habe mich entschieden. In genau diesem Augenblick. Nun ging es nur noch darum, ob auch er mich wollte. Wir haben uns bereits per Chat und in zahlreichen Telefonaten ausgetauscht und angenähert, aber das persönliche Kennenlernen sollte entscheidend sein dafür, ob wir uns aufeinander auch in der Realität einlassen können. Und ich darf verraten: ja – wir können!

Die ersten Berührungen

Schon im Aufzug des Hotels berührten sich kurz unsere Lippen. Er hatte die Aufforderung dazu ausgesprochen, denn ich hätte auf einen ungestörten Moment gewartet. Diese erste intime Berührung war kurz, aber schön. Es fühlte sich vertraut an.

In den darauffolgenden rund 44 Stunden haben wir einander erforscht und mit allen Sinnen erkundet. Wir haben einander berührt auf mehreren Ebenen. Und alle dieser Ebenen haben sich unbeschreiblich stimmig angefühlt. Dieser Mann möchte den Menschen und nicht nur die Sklavin entwickeln. Das ist neu für mich. Ich möchte nicht nur lernen, meinen Herrn zu lesen, um ihm so dienen zu können, wie er es verdient hat, sondern ich möchte ein Teil seines Lebens sein.

Die Konstellation ist bekannt, aber dennoch ganz neu

Mein Herr ist verheiratet, liebt seine Frau nach Jahrzehnten der Gemeinsamkeit immer noch von ganzem Herzen und er ist stolzer Familienvater. Seine Frau kenne ich (noch) nicht, aber ich kann es kaum erwarten, sie kennenzulernen, denn ihr Verhalten macht mich sehr neugierig auf den Menschen dahinter. Sie freut sich ganz augenscheinlich für uns. Keine Regung von Eifersucht mir gegenüber und keinerlei Geheimnisse zwischen den beiden. Ich habe ihre Stimme am Telefon gehört, als sie fragte, ob er zufrieden sei. Eine außergewöhnliche Frau. Das gibt mir die Sicherheit, nicht wieder in einem Eifersuchtsdrama zu landen und mich in dieser Verbindung vollkommen öffnen zu können.

Keine Angst vor Verletzung

Ich spüre, dass ich mich hingeben kann ohne Angst haben zu müssen. Grenzen entstehen im Kopf. Diese Grenzen werden schwinden, eine nach der anderen. Das ist nur bei blindem Vertrauen möglich. Mein Herr nannte drei Grundpfeiler einer, für ihn sinnstiftenden Beziehung mit einer wahren Sklavin: Disziplin, Folgsamkeit und Ehrlichkeit. Ich habe einen weiteren Pfeiler hinzugefügt: Loyalität. Diese vier Begriffe bilden fortan die Basis, auf der wir gemeinsam unsere Verbindung aufbauen. Jeder dieser Begriffe wird mit Leben gefüllt. Jeder dieser Begriffe ist gleich wichtig für uns. Stabil und wachsend für lange Zeit wird diese Verbindung sein. Das ist viel Arbeit für uns beide und es liegt an uns beiden, es stabil zu halten.

Ich habe meine Zukunft gefunden und mich mittendrin

Meine Zukunft liegt in meinem Händen, ich gestalte sie selbst. Mit jemandem, der mich auf vielen Ebenen zu Höchstleistungen inspirieren und motivieren kann, der mir Möglichkeiten aufzeigt und mir Feedback gibt, kann ich viel schaffen. Die Zuneigung, die zwischen meinem Herrn und ’seinem Mädl‘ entfacht ist, wird ins Unendlich wachsen, so wie auch ich als Mensch wachsen werde. Daran hege ich keine Zweifel. Denn bereits die Basis, auf der wir aufbauen, befindet sich auf einem hohen Niveau.

Verhalten und Ansprache

Anfangs habe ich ihn respektvoll gesietzt. So gehört sich das doch im Machtgefälle 😉 aber er hat während unserer 44 Stunden entschieden, dass sich ein respektvolles Du besser anfühlt. Ich habe großen Respekt vor ihm und zeige ihm das nicht nur in meiner Ansprache, sondern auch in meinem Verhalten. Ich habe mehrfach darüber geschrieben, dass ich keine Erziehung als Sklavin brauche. Er sieht das ebenso. Er wird mich niemals als Bestrafung schlagen, denn der Schmerz ist meine Belohnung. Ihn zu enttäuschen ist mir Strafe genug. Diese neue Sichtweise fühlt sich gut an.

Mein Blog

Mein Blog hat in meinem Leben viel verändert. Leider habe ich ihn eine Zeit lang sehr vernachlässigt. Mein Herr ermutigt mich nun, wieder mehr zu schreiben. Er möchte die Beiträge auch vorab nicht lesen und kann mit Kritik umgehen. Dennoch bespreche ich Dinge, die mir missfallen direkt mit ihm und richte sie ihm nicht hier aus. Soviel sei gleich gesagt: Dieser Blog ist auch künftig dazu da, meine Sichtweise auf BDSM mit all jenen zu teilen, die es interessiert und die vielleicht sogar zum Austausch mit mir in Verbindung treten wollen. Ehrlich und ungefiltert.

Die stolze Sklavin kann frei atmen, in einer Verbindung, die so viel mehr bedeutet, als Macht, Kontrolle und Unterwerfung. Das ist jetzt mein Leben.