Meine Einträge werden weniger. Meine Themen seichter. Was ist passiert? Ist das Ende meines Blogs in Reichweite?
Seit Wochen überlege ich, den Blog zu schließen, denn ihn einfach mit irgendeinem Eintrag als letztes Lebenszeichen der Sklavin im www stehen zu lassen, das möchte ich nicht. Doch der eigentliche Grund, weshalb ich wenig poste, ist das, was mich immer noch davon abhält, ihn zu schließen. Es ist mein eigener Anspruch an mich selbst, ehrlich zu sein und nichts vorzuspielen. Denn genau darum geht es hier seit meinem ersten Beitrag. Ich wollte meine Perspektive auf BDSM darstellen, meine eigene Entwicklung reflektieren und anderen damit zeigen, dass BDSM ein Prozess ist, der – wenn man es lebt und nicht nur als sexuelle Spielart sieht – emotional sehr tief geht und Höhen und Tiefen hat. Den Blog gab es bereits bevor mein Herr meine Erziehung übernommen hat.
Mein Herr ist mein Leben. Er bestimmt alles. Ich habe mich ihm geschenkt und er nimmt sich, was er braucht. Seit ich ihm gehöre erwartet er Wachstum und Selbstreflexion von mir. Damit habe ich mich nun bereits über drei Jahre beschäftigt. Und meine Hingabe ist gereift. Das brauchte Zeit. Kein Herr zuvor hat mich 24/7 besessen und mir wurde und wird jeden Tag klarer, was er meint, wenn er sagt: Du bist mein Eigentum.
Ich kann und darf ihn niemals enttäuschen. Doch mit so manchem Gedankengang, mit so manchem Ärger und so mancher Uneinsichtigkeit, die ich hier veröffentlichen würde, würde ich genau das tun. Als Sklavin behalte ich das nun für mich. Daher gibt es keine laufenden Blogbeiträge.
Meine Gedanken kreisen um folgende Fragen:
Denkt er, ich wäre weiter in meiner Entwicklung, als ich es tatsächlich bin? Denkt er, ich folge ihm nach dieser langen Zeit nun endlich ohne Ratio und Zweifel? Frei von eigenen Bedürfnissen und Vorstellungen? Darf ich auf dieser Stufe überhaupt noch Ärger und Uneinsichtigkeit fühlen ihm gegenüber? Oder ist es genau das, was er erwartet auf dieser Stufe? Fühl es, wenn es in dir ist – aber behalte es für dich. Es ist mir egal.