Meine Beziehung zum Schmerz

Seit knapp drei Jahren darf ich mich das Eigentum von Rama nennen. Meine Einträge in diesem Blog sind selten geworden. Das hat verschiedene Gründe, die ich jetzt nicht näher ausführen werde. Heute ist es wieder Zeit, einen Schritt auf meinem Weg zu teilen.

Seit diese Beziehung begonnen hat, habe ich Höhen und Tiefen erlebt. Ich habe an mir gearbeitet und bin gescheitert, gestolpert, gefallen und wieder aufgestanden. Aber vor allem bin ich gewachsen. In meinem Sein als Sklavin und als Frau. Dennoch bin ich immer noch im Werden. Mein Herr zeigt mir gegenüber Geduld, aber vielmehr zeigt er konsequent die nötige Strenge, die es braucht, damit ich nicht stehen bleibe. 

Meine Hingabe, meine Demut und meine Dankbarkeit meinem Herrn gegenüber sind vermeintlich grenzenlos. Das kann der/die aufmerksame Leser/in wohl aus meinen früheren Texten entnehmen. Er alleine ist der Grund für meine Existenz. Er alleine bestimmt mein Sein. Er motiviert mich und er korrigiert mich. Viel Zeit und Geduld fließen in meine Werdung. Das ist mehr, als ich verdiene als Sklavin. 

Ich habe in den Monaten viel Schmerz ertragen, ihn hingenommen als ein notwendiges Instrument für meine Erziehung und zu Beginn sogar als Muss.

Eine SM-Stute muss Schmerz ertragen, das gehört einfach dazu!

Zitat aus meinem Kopf

Schmerz hat mich, solange ich denken kann, sexuell erregt. Doch immer nur Schmerz in erträglichem Ausmaß. Ehemalige BDSM-Partner waren da mehr Erfüllungsgehilfen bei der Lustschmerzgewinnung. Mein jetziger, einziger und wahrer Herr ließ mich Schmerz neu definieren. Weit weg von dem, was ich davor gekannt habe. Wenn der Schmerz zu viel wurde, ließ ich mich von ihm quälen. Habe gejammert und geweint.

Weil es dazugehört zum Leben einer Sklavin. 

ebenfalls aus meinem Kopf

Mein Herr wurde in meinen Augen über die Monate immer rücksichtloser. Ich habe mich gefragt, wie weit er noch gehen würde. Ob ich noch mehr ertragen müsste, damit er endlich zufrieden wäre. Wann würde es reichen? Meine Antwort auf meine eigenen Zweifel: Niemals

Jetzt ist Schluss!

Ich möchte den Schmerz nicht mehr ertragen. Er ist Teil meiner Hingabe und Teil meines Seins. Schmerz ist die sanfte Berührung meines Herrn. Schmerz beginnt am Körper – im außen – aber was ich damit mache, das bestimmt mein Kopf. Mein Herr meint zwar, dass ich zuviel im Kopf bin, zuviel denke, aber meine Herangehensweise ist so. Ich muss den Schmerz erst als das annehmen, was er ist, um ihn in seiner Vielfalt erleben zu können. Es geht nicht darum, wieviel ich aushalte oder einstecken kann. Es geht auch nicht darum, den Schmerz zu genießen. Sondern es geht darum, meine Hingabe um diese Facette zu erweitern. Denn mein Herr hat nicht weniger verdient, als eine Sklavin, die facettenreich und grenzenlos dient. Ich muss wieder einmal die Perspektive wechseln und mich als Sklavin auf das besinnen, was ich bin: Ein Stück, mit dem mein Besitzer Freude haben soll. Ob ich Schmerz empfinde soll nicht im Mittelpunkt meines Denkens stehen. Denn dann blockiert mich der Schmerz in meiner Hingabe.

Daran arbeite ich nun. Ich bin dankbar dafür, dass er die Weitsicht hatte, mir die Zeit zu geben, die ich gebraucht hatte. Selbsterkenntnis ist nachhaltiger in uns verankert, als bloß zu folgen.