Ich fühlte die Lust in mir. Diese unbändige, mich ausfüllende, pulsierende Lust. Die Lust, die mir das Gefühl gibt, als gäbe es nichts anderes mehr, als diesen Moment. Heiß und kalt zu gleich. Frei und gefangen im selben Augenblick. Es ist diese ungezügelte Geilheit, die mir den Atem nimmt und mich über allem schweben lässt. Am liebsten hätte ich alles sofort. Doch mein Herr hält mich zurück. Die Leine war zu kurz.
Die Spielwiese erstreckte sich über zwei Sofas, einen weichen Teppich mit Pölstern und ein großes Himmelbett. Schwere Kerzenständer mit roten und schwarzen Kerzen erhellten den Raum. Die edlen Brokatvorhänge gaben der Szenerie ihren würdigen Rahmen. Niemals zuvor hatte ich eine solche Orgie mitangesehen. Die durchwegs gut trainierten Körper der rund zwanzig Männer und die zwei Frauen, die ich entdeckt hatte im Raum, waren bereits gut in Bewegung, als wir den Raum betraten. Mir fiel die extravagante Aufmachung der Anwesenden auf. Jeder und jede war ganz individuell gestylt. Eine der Frauen trug ein Kleid mit Reifrock und eine barocke Perücke. Unter dem Rock waren die Füße eines Mannes zu sehen, der sich später als ihr Sklave entpuppte. Er war bemüht, sie stets feucht zu halten. An ihrer linken Hand war mittels Handschellen die andere Frau fixiert. Diese wiederrum trug eine zerrissene Strumpfhose und neonfarbene gelbe Armstulpen. Ein Mann, groß und blond, war als Wikinger gekleidet, ein anderer mit Vollbart trug ein rosa Tutu. Was wie eine Szene aus einem sehr schrägen Kunstprojekt anmutete war ein ganz besonderes Event: Eine Geburtstagsparty. Und der Geburtstagshase hoppelte auch schon auf uns zu. Der Mann trug Hasenohren und ganz offensichtlich einen Plug mit einem Hasenschwänzchen. Und er hatte eine Flasche Champagner in der Hand.
„Willkommen zu meiner kleinen, bescheidenen Orgie! Schön, dass ihr da seid! Da drüben sind die Getränke, help yourself und feel like home!“ Er küsste meinen Herrn, Sita und mich auf die Wange und strich Sitas Sklaven, der wie ein Hündchen auf allen Vieren am Boden kroch, über den Kopf. Er zwinkerte ihm zu. „Bis gleich!“ Und schon war er wieder in Richtung der beiden Frauen unterwegs. „Mädels, hier kommen die Blubberbläschen!“ Der Hase hatte scheinbar schon ein paar Gläser gehabt bevor wir eingetroffen waren.
Ich durfte Getränke holen, doch die Konzentration auf diese Aufgabe fiel mir schwer. Trinken war das letzte, was ich wollte.
Mein Herr und Sita hatten sich einen Sitzplatz gesucht, den ich mit den Gläsern ansteuerte. Mein schwarzes kurzes Kleid und die Servierschürze passten wunderbar zu dieser Tätigkeit. Ich überreichte ihnen die Getränke und stellte mich mit gespreizten Beinen vor meinen Herrn. Meine Hände im Rücken gefasst. „Such dir jemanden, dem du einen blasen kannst. Deine Geilheit ist ja nicht auszuhalten.“ Ich lächelte, machte einen Knicks und ging, nachdem ich mich mit einem Handkuss bei meinem Herrn bedankt hatte, zum Sofa. Der Glatzkopf mit der Augenklappe hatte mich zuvor am Buffet mit seinem verbliebenen Auge angeflirtet. Ich kniete mich vor ihn. „Darf ich dir einen blasen?“ Diese Frage hatte ich nicht oft an fremde Männer gerichtet in meinem Leben. Aber die wenigen, die ich vor diese Wahl gestellt hatte, haben alle angenommen. Und keiner hatte es bereut.
[…]
Ich wischte mir das Sperma aus den Mundwinkeln, bedankte mich und erhob mich. Bei meinem Herrn angekommen setzte ich mich zu seiner rechten Seite auf den Boden. „Geht’s dir jetzt besser, kleine Sklavin?“ wollte er wissen. Ich nickte und lächelte.
„Mein Herr, ich muss Sie um Erlaubnis bitten, zur Toilette gehen zu dürfen.“ Nun lächelte er. „Diese Erlaubnis wirst du heute erstmals nicht bekommen. Wir haben sooft zu Hause geübt. Mach der anwesenden Gesellschaft – und vor allem dem Geburtstagshasen – doch die Freude und piss dem Sklaven in den Mund.“ Ich starrte meinen Herrn an. Er wusste um meine Scham vor anderen zu Urinieren. Aber er hatte Recht, wie immer. Unzählige Male hatte ich meinem Sekt in den vergangenen Monaten in seiner Gegenwart seinen Lauf gelassen. Erst vor Sita, dann vor ihm. Erst in am WC, dann in der Dusche und dann sogar mitten in der Küche am Boden, über einem Glas kniend. Und meine Blase war sehr unter Druck. Diesen Wunsch bzw. diese Aufgabe wollte ich ihm erfüllen und mir somit gleichzeitig auch noch etwas Gutes tun. Ohne Widerspruch. „Sehr wohl, mein Herr.“
Ich drehte mich zu Sita, die ihrem Sklaven den Befehl gab, sich zwei Meter vor ihr, in der Mitte des Durchganges vom Bett zur Türe, auf den Rücken zu legen. Mein Glas Champagner stürzte ich in einem Zug nach unten. Langsam und kontrolliert erhob ich mich. Meine Schritte in Richtung meines Ziels waren bestimmt und elegant gleichzeitig. Stolz und voller Anmut bezog ich breitbeinig Stellung über dem Kopf des Sklaven. Dann hockte ich mich hin, legte meinen Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Und dann ließ ich einfach los. Einfach so – so einfach. Jahrelange Hemmungen waren dahin. Wie weggeblasen. Er schluckte jeden Tropfen und nach etwa dreißig Sekunden war das Schauspiel zu Ende. Der Geburtstagshase applaudierte. Ich spürte noch kurz die Zunge des Sklaven, denn er wollte auch den letzten Tropfen sauber lecken. Sita war seine Lady. Und nichts wollte er mehr, als ihre Befehle auszuführen. Das merkte man an jeder seiner Regungen und Bewegungen. Sie strahlte Zufriedenheit aus und zog an der Leine. Er drehte sich auf alle Viere und kroch wieder zu ihr zurück. Dort angekommen legte Sita die Beine auf seinen Rücken und streichelte seinen Kopf.
Ich stand in der Mitte des Raumes und sah sehnsüchtig zum Bett, auf dem sich ein Pumuckl mit der barocken Schönheit paarte. Ihr Sklave hielt den Reifrock so, dass man nur ihr Hinterteil sehen konnte. Er trug eine graue Latexmaske und einen schwarzen Ballgag. Sie kniete vorneüber und ein zweiter Mann, offensichtlich ein Musketier an diesem Abend, stieß ihr seinen harten und prall aufgerichteten Degen in den Hals. Die andere Frau lag direkt neben ihr. Die Handschellen verhinderten, dass sie sich entfernte. Die neonfarbenen Stulpen bewegten sich mit beiden Armen auf und ab. Sie wixte zwei Hengste während ein Zebra sie leckte. Sie befand sich in ihrer eigenen geilen Welt und stöhnte heftig. Das Zebra wusste wohl mit seiner Zunge umzugehen.
Immer noch breitbeinig stand ich da und stierte geradezu. Plötzlich spürte ich die Hände meines Herrn an meinen Brüsten. Er nahm die Nippel zwischen Daumen und Zeigefinger und mir entfuhr ein Schmerzensschrei. „Du kleine geile Stute. Du bist so eine perverse Drecksau. Du willst da mitspielen, hab ich Recht?“ Ich nickte verlegen und voller schwerer, feuchter Geilheit. Zwischen meinen Beinen tropfte es. „Leck das auf!“ Ich fiel blitzschnell auf die Knie. Der Parkettboden war kalt, aber so richtig bemerkte ich das erst, als ich den Fuß meines Herrn im Genick spürte. Er drückte mich mit dem Oberkörper zu Boden. „Du willst einen Gangbang?“ Mein Gesicht auf den kalten Boden gepresst versuchte ich mich verständlich zu machen. Er ließ von mir ab. „Dann los!“ Ich sah nach oben und wusste nicht, wie ich diese Anweisung zu verstehen hatte. Er setzte fort: „Ich setze mich wieder zu meiner Königin und beobachte dich. Mach mich stolz. Sei zügellos und lass dich ficken, als wäre es der letzte Fick deines Lebens. Blase, als hättest du seit Jahren keinen Schwanz in deinem Hurenmaul gehabt. Ich sehe dir zu und genieße dich mit den Augen, mein kleines Fickstück. Du weißt, worauf ich achte. Also gib dir Mühe. Nichts anderes erwarte ich von MEINER Sklavin.“
Er hielt mir seine Hand hin und ich küsste den Ring demütig. Dann half er mir hoch.
Ich erhob mich, als würde ich erblühen. Sperma, Schweiß, Spucke , ja ganze Körper vermischten sich, die Grenzen alles Denkbaren schienen aufgehoben. Geilheit war die treibende Kraft. Für Nachdenken blieb kein Platz. Oder für Scham. Oder für irgendwas anderes, was nicht mit Ficken zu tun hatte, für den restlichen Abend.