Vor geraumer Zeit hat mein Herr meine Ausbildung für abgeschlossen erklärt. Dieser neue Abschnitt in meinem Sein als Sklavin bedeutet mir sehr viel. Er ist jedoch auch mit viel Verantwortung verbunden.
1.250 Tage hat meine Ausbildung zur Sklavin von Rama gedauert. Meine Höhen und Tiefen, mein ständiges Scheitern, meine Selbstzweifel und meine Lichtblicke habe ich hier in meinem Blog preisgegeben. Ich habe diesen Blog dazu benutzt um aufzuklären und um zu reflektieren, denn auch ich habe online und in Büchern nach Erzählungen und Ratschlägen gesucht, wie sich eine echte Sklavin verhält, wie sie fühlt und wie sie denkt. Irgendwann habe ich damit aufgehört, bei anderen Maß zu nehmen und mich nur noch auf mich selbst konzentriert. Wie verhalte ich mich? Wie fühle ich? Wie denke ich? Nicht nur vereinzelt habe ich ans Aufgeben gedacht. Doch meine Konsequenz, meine Zielstrebigkeit und mein absoluter Wille haben mir immer wieder auf die Beine geholfen. Tränen der Trauer, des Schmerzes und der Verzweiflung haben sich abgewechselt mit Freude und Erregung, mit einem Gefühl der Erhabenheit und des Fortschritts. Jedes Mal Aufstehen nach einem Sturz hat mich stärker gemacht. Das ist kein leerer Spruch, ich habe so empfunden. Mein Herr hat etwas in mir gesehen, in das er viel Zeit und Energie gesteckt hat und ich habe ihn am Ende im Gesamtpaket nicht enttäuscht. Selbstverständlich hätte ich auch Scheitern können. Oftmals habe ich mich gewehrt und in ihm große Verärgerung hervorgerufen. Dankbarkeit ist eine Tugend, die für mich in dieser Konstellation nicht selbstverständlich war. Zu oft habe ich an mich und meine Wünsche gedacht und nach ihnen gehandelt. Ich habe über lange Zeit nicht nachvollziehen können, was er von mir erwartet. Vieles in meiner Erziehung habe ich nicht verstanden, es aber schlussendlich ausgeführt, weil er es so wollte. Auch das war Teil meines Werdens – seine Wünsche über meine zu stellen und sie niemals zu hinterfragen. Und das nicht oberflächlich, sondern aus tiefster Überzeugung. Noch vor kurzem war mein Gefühl dazu, er hätte mich gebrochen. Doch das ist Unsinn. Er musste kleine Risse verursachen um mich zu formen. Nur so war die Transformation möglich.
Ich bin noch lange nicht perfekt und ohne ihn bin ich nichts. Unter ihm fühle ich mich wohl. Ich lerne weiterhin jeden Tag. Das Gefühl dahinter ist allerdings heute ein anderes. Der Druck, den er ausübt ist unbeschreiblich und die täglichen Anforderungen bringen mich an und über meine Grenzen. Mit einem blauen Zehennagel in High Heels stolz über die Straße zu spazieren hätte ich niemals für möglich gehalten. Und heute lächle ich dabei. Ich habe gelernt mit Routinen und in einem Rahmen zu leben, den ausschließlich er vorgibt. In einer Welt, die alles bietet, wenn man das Glück hat, in dieser Zeit an diesem Ort zu leben, scheint es mir erstrebenswert, mich an den kleinen Dingen zu erfreuen. Die morgendliche Grußbotschaft lässt mein Herz seit 1.250 Tagen höher schlagen, die Erlaubnis, mir bestimmte Dinge oder Kleidung zu kaufen, ist keine natürliche Gegebenheit, denn er agiert für mich immer noch uneinschätzbar. Selten erhalte ich die Erlaubnis zu sexueller Intimität mit mir selbst, niemals frage ich danach. Wenn es mir gestattet ist, mich zu berühren, dann ist mein Höhepunkt ein besonderer Moment der Dankbarkeit ihm gegenüber. Er ist gut zu mir und er wacht über mich, er lenkt und kontrolliert mich.
Dass meine Ausbildung zu Ende ist hat erstmal Panik in mir ausgelöst, denn ich wusste nicht, ob damit auch unser gemeinsamer Weg zu Ende ist. Mein Gefühl sagt mir, die Entwicklung zur Sklavin ist nur auf ein anderes Level gehoben worden. Was er mich gelehrt hat, setze ich um. Jeden Tag. Nun ist es an mir, zu lernen und mich zu entwickeln. Der Standard, den er erreichen wollte, ist geschafft. Das ist ein einmaliges Gefühl, das mich sehr zufrieden macht. Umso mehr bin ich von mir selbst enttäuscht, wenn ich – selten, aber doch – einen Fehler mache. Diesen hohen Standard zu halten, weiterhin zu wachsen und irgendwann zur perfekten Sklavin zu werden, ist mein Ziel.