Das erste Mal

Langsam umfasst er mit seinen Händen meinen Hals. Die Kälte des Metallhalsbandes lässt mich frösteln. Er schließt die Schnalle in meinem Genick und sieht mir tief in die Augen. Alles nur ein Spiel, trotzdem purer Ernst, pure Lust. Ich sehe das Glitzern in seinem Blick, er kann es nicht erwarten mich zu quälen. Er möchte mich leiden sehen, mich demütigen. Und ich werde alles tun, was er von mir will. Ich bin sein Eigentum,  seine Sklavin, von der er alles verlangen kann. Ohne Wenn und Aber.

Rote Satinbettwäsche, ganze Schränke voller Spielzeug, ein hellerleuchtetes weißes Zimmer. Ich knie vor ihm am Bett. Meine Arme bringe ich am Rücken so in Position, dass er meine Ellbögen miteinander verbunden fixieren kann. Meine Handgelenke werden von Leder umfasst.

Er hält mich fest, gibt mir das Gefühl, dass er für mich da ist. Er will mich begleiten auf dem Weg der Lust und der damit verbundenen Schmerzen. Ich werde feucht wie lange nicht. Der Gedanke, mich völlig im Schmerz fallen zu lassen macht mich geil. Ich spüre, wie die Innenseite meiner Oberschenkel feucht wird.

Auch meine Brüste bleiben nicht verschont. Er dreht meine Brustwarzen zwischen Daumen und Zeigefinger, drückt sie fest zusammen und verschafft mir so eine unendliche Reihe an Explosionen in meinem Kopf. Ich sehe ihm dabei in die Augen, zumindest solange ich den Schmerz ertragen kann. Dann schließe ich die Augen und lasse mich in die Tiefe meiner Empfindungen fallen. Plötzlich wird der  Schmerz fast unerträglich, meine Brustwarzen werden von 2 Metallschienen eingeklemmt. Aber nicht, dass allein die Schienen ausreichend wären, nein, er dreht an den Enden weiter um sie zu spannen. Tränen stehen in meinen Augen. Der Schmerz macht mich starr. Auch als er loslässt erfahre ich kein Erleichterung. Die Schienen klemmen fest. Es tut so weh.

Meine Knöchel werden in Lederschellen gepackt, welche eine, durch einen angebrachten Metallring, mir noch unbekannte Verwendung nach sich ziehen werden.

Ich liege am Bett, nahezu bewegungsunfähig, und kann nicht mal erahnen, was er als nächstes vor hat.

Plötzlich ist er wieder ganz nah an meinem Kopf. Er verbindet meine Augen mit einem schwarzen Seidenschal. „Ich bin da, lass dich nur fallen“ haucht er in mein Ohr. So liebevoll, dass ich mich sicher in seinen Armen fühle. Ich möchte, dass er mich berührt. Überall. Mich festhält und mich an sich drückt.

Metallisches Scheppern reißt mich aus meinen Gedanken. Mit seinen Händen spreizt er meine Beine. Nun wird mir langsam klarer wofür die Metallringe an den Lederschellen sind. Ein Ende einer Spreizstange wird im linken und ein Ende im rechten Ring fixiert.

So knie ich nun da und traue mich fast nicht zu atmen. Die Spannung im Raum ist unerträglich. Die Luft ist aufgeladen. Ich knie mit Armen am Rücken fixiert, tief nach vorne übergebeugt, blind und mit Metallschienen an den Brustwarzen vor ihm. Er befindet sich hinter mir und sucht etwas in seinem Repertoire an Spielzeug.

Mein Schlüsselbein schmerzt, aber ich kann mich nicht richtig bewegen.

Er legt sich neben mich und ich vernehme das Geräusch eines Feuerzeuges, rieche Zigarettenrauch. Bevor ich meinen Mund voll kriegen würde solle ich mit ihm noch eine Zigarette rauchen. Was er damit wohl wieder meint?

Ich ziehe an der Zigarette, die er mir an den Mund führt.

„Geht’s dir gut?“ will er wissen. Ich nicke nur. Ja, mir geht’s verdammt gut. Ich fühle mich benutzt und ausgeliefert. Ich bin sein Eigentum.

Noch ein Zug.

Ich würde jetzt noch etwas in meinen Mund bekommen damit ich dann, wenn er mit mir spielt keine zu lauten Schreie von mir geben kann.

Noch ein Zug.

Schweigen. Betretene Stille. Er möchte von mir hören, dass ich sein Eigentum, seine Sklavin bin, die ihm hörig ist und alles tut, was er von mir möchte. Ich wiederhole willig.

Dann plötzlich spüre ich eine große Kugel aus hartem Schaumstoff in meinem Mund. Ich muss ihn sehr weit öffnen damit die Kugel ganz im meinem Mund verschwindet und er das ganze an meinem Hinterkopf zusammenschnallen kann. Erniedrigend. Ausgeliefert. Ich fühle mich wie ein benutztes Objekt. Ein Gebrauchsgegenstand. Und langsam tropft es aus meiner Vagina.

Ich bin weiterhin blind, stumm und bewegungsunfähig – ausgeliefert.

Noch während ich versuche, mich auf das Unbekannte vorzubereiten schnellt eine Reitgerte auf meinen Po. Tränen schießen in meine Augen. Das ist ein Schmerz, den ich nie zuvor empfunden habe. Es brennt wie Feuer. Und noch mal. Ich kneife meine Augen fest zusammen und versuche diesen Schmerz zu verdrängen. Noch mal links, noch mal rechts.

„Wie viele möchtest du?“ eine Antwort meinerseits ist durch die Kugel in meinem Mund unmöglich. „Ich höre ja gar nichts!“ Verzweifelt versuche ich mit Drehen meines Kopfes zu vermitteln, dass ich dem Schmerz nicht gewachsen bin. „Noch jeweils 4!“

Innerliche Verzweiflung macht sich breit. Ich bin ihm ausgeliefert, kann mich überhaupt nicht wehren.

1 – 1 – 2 – 2 – 3 – 3 – 4 – 4 abwechselnd links und rechts

Die Tränen meiner Verzweiflung rinnen in Strömen über meine Wangen. Endlich vorbei. Aber es war verdammt gut.

Er öffnet die Schelle an meinem Hinterkopf und nimmt die Kugel aus meinem Mund. Speichel fließt aus meinem Mund. Schlucken mit der Kugel im Mund ist unmöglich und meine Beugung nach vorne über regt den Speichelfluss an.

Leise flüstere ich „Danke“.

„Ich bin noch lange nicht fertig mit dir“

Ich werde an den Ellbögen befreit und die Handgelenke sind auch wieder frei. Er dreht mich auf den Rücken und positioniert mich mit Augenbinde und ausgestreckten gespreizten Beinen in der Mitte des Bettes. Der Schmerz  in meinen Brustwarzen bringt mich fast um den Verstand. In dem Moment, als ich darum betteln will, löst er die Metallschienen. Keine Erleichterung, sie pulsieren so sehr, dass ich eher das Gefühl habe, es wären zwei offene Wunden.

„Geht’s dir gut?“ will er wieder wissen.  „Ja“ hauche ich.

Meine Hände macht er an den Ecken am Bett fest. Nun liege ich  völlig offen und einsehbar vor ihm. Ich würde ihm so gerne in die Augen sehen.

Ich höre wieder ein Feuerzeug, doch diesmal zündet er keine Zigarette an, ich vernehme Kerzengeruch. Innerlich verspanne ich mich völlig. Fiebere dem Schmerzmoment entgegen. Dies bemerkt er natürlich und streicht mir sanft übers Haar. In dem Augenblick, indem ich Entspannung verspüre trifft mich der erste Tropfen. Alles zieht sich zusammen, jeder einzelne Muskel meines Körpers ist angespannt. Ich bäume meinen Oberkörper auf. Er drückt mich ans Bett. Noch ein Tropfen. Er spielt mit mir. Rund um meine Nippel schmerzt es mich. Das Wachs rinnt meinen Oberkörper entlang. Als würde ich brennen. Es fühlt sich an, als würde es eins werden mit meiner Haut.

Er streichelt meinen Kopf. Trotzdem bin ich innerlich total angespannt. Warte auf den nächsten Tropfen. Er bläst die Kerze aus. Ich atme tief durch.

Er nimmt mir die Augenbinde ab, das Licht schmerzt in meinen Augen. Es ist so hell, dass ich anfangs gar nichts sehe. Er liegt neben mir.

Ich würde viel durchstehen können, meint er. Ich wäre belastbarer, als er erwartet hatte. Es freut mich, so etwas zu hören. Ich möchte Anerkennung für meine Hingabe. Das Spiel ist zwischen uns ist etwas ganz besonderes. Es ist meine erste richtige BDSM-Session.

Unser Zusammenspiel basiert auf völligem Vertrauen. Totale Hingabe ist sehr intim. Ich habe jemanden gefunden, bei dem ich diese Seite in mir ausleben kann, wie ich es in meinen Träumen nicht für möglich gehalten hätte.

Da liegen wir nun beide auf dem Bett mit der roten Satinbettwäsche. Mein Oberkörper ist voller Wachs.

Er macht meinen Hände los und befreit meine Beine von der Stange. Ich krümme mich, habe seit gut eineinhalb Stunden keine solche Entspannung verspürt.

Aber dabei soll es ja auch nicht bleiben. Schon fixiert er eine Leine an meinem Halsband. „Los, auf den Boden!“

Auf allen Vieren knie ich vor ihm am Boden.  Er weist mir die Richtung ins Wohnzimmer. Das ist verdammt erniedrigend. Aber ich tue alles, was er von mir verlangt. Immerhin gehöre ich voll und ganz ihm. Wir sind nun im Wohnzimmer angekommen. Ich krieche vor ihm am Boden. Er setzt sich auf den Stuhl und sieht mir zu. Er steckt mir das Ende der Leine zwischen die Zähne und schickt mich eine Runde durch den Raum, wohlgemerkt auf allen Vieren.

Meine Knie tun mir weh. Ich fühle mich gedemütigt. Jetzt erst sehe ich, dass er die Gerte immer noch in der Hand hat. Er weist mit einer Kopfbewegung in Richtung Küche. Dort entdecke ich einen Hundefressnapf. „Los!“

Im Napf ist Rotwein. Langsam strecke ich meine Zunge hinein. Schaue ihn an, gespannt sieht er mir zu. Er genießt diese Situation. Ich kann nicht richtig aus dem Napf trinken. Er befiehlt mir zu schlürfen, ich folge dem Befehl widerwillig. So was Ekelhaftes. Auf allen Vieren vor dem Fressnapf schlürfend.

Er steht auf und kommt zu mir rüber, nimmt die Leine wieder an sich und geleitet mich wieder zurück ins Bett.

Dort angekommen werden meine Armgelenke mit einem Seil aneinander gebunden und ausgestreckt an einer Ecke des Bettes befestigt. Dann spannt er ein Seil um meine Knie und fixiert es mit jeweils einem Knoten in der Kniekehle. Dieses Seil wird nun so um meinen Nacken geschlungen, dass meine Knie angewinkelt sind. Mein Oberkörper liegt am Bett. Mein Hinterteil ist mein höchster Punkt.

Er dringt mit einem Dildo in mich ein. Rein, raus, rein und wieder raus. Ich verspüre Erregung in mir. Tief drinnen wünsche ich mir, er wäre es selbst, der diese Empfindungen in mir auslöst. Er greift neben das Bett und holt Gleitcreme. Was hat er damit jetzt vor? Ich denke, ich bin feucht genug für dieses Spiel. Langsam fährt er an meinen Schamlippen entlang. Ich beginne zu verstehen, er möchte nicht dahin, wo er gerade war. Eigentlich dachte ich immer, das würde eine schmerzhafte Erfahrung sein und ich bräuchte totale Entspannung, um es genießen zu können. Aber er führt den Dildo ganz langsam in meinen After ein und es tut nicht weh. Ich verspüre Lust, ich fühle, wie ich Gänsehaut bekomme. Ich habe die Augen geschlossen und konzentriere mich darauf, dieses Gefühl zu verinnerlichen. Die Gleitcreme macht’s einfacher, als ich dachte. Es ist ein wundervolles, erfülltes Lustgefühl. Unbeschreiblich.

Als er ganz tief in mir steckt schiebt er auch in meine Vagina einen Dildo. Beide Löcher gestopft an einem Abend. Er dreht an dem äußeren Ende und einer beginnt zu vibrieren. Ich glaub ich komm gleich, diese Anspannung in mir lässt mich fast explodieren.

Die beiden Dinger stecken fest in mir drinnen. Er steht auf, geht rund ums Bett und kniet sich über meine Oberarme. Nun bekomme ich auch das dritte Loch gestopft. Er hält mir seinen Schwanz direkt vor den Mund. Ich öffne ihn lasse ihn in meinen Mund eindringen. Langsam bewege ich meinen Kopf, so gut eben möglich, vor und zurück. Vor und zurück, vor und zurück. Und das alles mit 2 Dildos in mir.

Ich kann nicht mehr. Bin total erschöpft.

Er steht auf und befreit mich von den beiden Dingern. Ich breche zusammen. Körperlich und nervlich fertig.

Ich spüre, wie er mich von hinten nimmt, meine Arme losmacht. Er umarmt mich, befreit mich von allen Seilen.

Ich bin frei von jeglichem Spielzeug und auch von jeglichem Schmerz. Fühle mich, als wäre ich einen Marathon gelaufen.  Heute Nacht bin ich zum ersten Mal benutzt worden. Erniedrigt und gedemütigt worden. Ich habe Schmerzen erfahren und ich habe sie genossen.

Wir umarmen einander, als würden wir Eins werden. Die Umarmung soll nie wieder aufhören. Ich vertraue ihm und er bringt auch mir so viel Vertrauen entgegen. Ich danke ihm so dafür, dass ich diese Erfahrung mit ihm teilen darf. Ich liebe ihn und er liebt mich und darin begründet sich diese unendliche Erfüllung.

(Der Text stammt aus dem Jahr 2005)